Mona Rosa

Mens-Urlaub - so ein Theater

Titel
Mens-Urlaub - so ein Theater
Datum
2023
Material & Technik
Wandmalerei, Texte in Theaterform geschrieben, Akteure Zyklusrealitäten
Beschreibung

Mural
Sujet Mens-Urlaub

FATecke #15
Mens-Urlaub - so ein Theater
Mona Rosa
2023

Das Werk «Mens-Urlaub - so ein Theater» ist inspiriert von der aktuellen Diskussion um das Pilotprojekt der Stadt Zürich, die als eine der ersten öffentlichen Institutionen, das grosse Problem der Menstruationsschmerzen angeht und somit die Frau als zyklischen Menschen anerkennt.

Mona Rosa präsentierte dem Publikum mit ihrem Werk eine Plattform, sich wieder einmal zu Fragen, ist der Zyklus einfach ein Trendthema, etwas persönliches oder eben doch systemrelevant in der Gleichstellungsfrage?

Die Wandmalerei & Installation ist eine Weiterentwicklung des Linolschnitts «Menstruationsurlaub», der das Thema mit einer Prise Humor, direkt beim Wort nimmt und einen Tampon uf die Ferienliege schickt. Dem Publikum wird so die Möglichkeit geboten, über das Wort «Menstruationsurlaub» zu reflektieren und die Bedeutung im Alltag zu hinterfragen.

Die Künsterlin bietet mit dem Flächenverhältnis der einzelnen Aussagen, einen weiteren Denkanstoss. Das eigentliche Thema «Mens-Urlaub» ist rot auf weiss, bündig und als Diskussionsthema im Raum. Die Worte «so ein Theater» nehmen viel mehr Raum ein, schwarz auf Rot, Fakten auf Emotionen, laut und dominant.

Die eigentlichen Missstände werden an den Rand gedrängt und erhalten wenig Raum. Sie weisst damit auf einen weiteren Aspekt der Diskussionskultur in unserer Gesellschaft hin, der zu denken gibt. Das Phänomen Shitstorm, das heute die Kraft hat, unseren Alltag massiv zu beeinflussen.

Mona Rosa beobachtet in der Gesellschaft, anstatt konstruktiv in den Dialog zu tretten, einander zuzuhören und im Austausch von Perspektiven, Gefühlen und Sichtweisen eine Win-Win-Lösung zu kreieren, wird eine angestossene Veränderung, die probiert einen Missstand zu beheben, mit lauten Stimmen erstickt. Die lauten Stimmen dominieren den Dialog und bringen so den Prozess zum Erliegen, stigmatisieren den Missstand und produzieren aktiv Gefühle der Angst, Unsicherheit, Scham, Schuld, Wut und Hass. Sie fragt sich selbst: «Sind das die Emotionen, die eine Gesellschaft funktionieren lassen?»

Im Rahmen ihrer persönlichen künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema kommt sie auf folgenden Aufruf, mit dem sie mit ihrer Wandmalerei und den theaterdialogischen Texten beiträgt.

«Genau diese Gefühle sind ein Lenkungsinstrument des Patriarchats. Shitstorms sind ein patriarchales Machtspiel, das in unserer Gesellschaft immer noch anerkannt ist und mit viel Empörung, Abwertung und Ausschluss oder Ignoranz mitgespielt wird, anstatt die betreffenden Shitstormer*innen aktiv im (öffentlichen) Dialog zu konfrontieren und so auf die Eigenverantwortung ihres Handeln zu fokussieren und auch ihre Situation, ihre Hintergründe und Beweggründe in Erfahrung zu bringen und als Lebensrealität anzuerkennen.

Unsere Gesellschaftsstruktur ist historisch gewachsen und ja wir sind eine Demokratie. Aber eine patriarchal geprägte Demokratie. Wollen wir Gleichberechtigung, Lebensqualität und Sicherheit behalten, ist es aus meiner Sicht , längst überfällig weibliche Qualitäten, Perspektiven und Bedürfnisse zum Wohl von allen aktiv im Gesellschaftsleben zu integrieren. Das bietet uns die Chance, dass Frauen* unsere Gesellschaftsstrukturen aktiv authentisch mit gestalten anstatt innerhalb unseres Alltags-, Familien- oder Berufslebens auszubrennen. Und hier geht es als Basis um den Zyklus als natürliches Betriebssystem von Frauen*.»

Dimension
1400 x 2400 cm