Mona Rosa

Jet d'eau feminin

Titel
Jet d'eau feminin
Datum
2022
Material & Technik
Stoff, Wasserpumpe, Plastik-Pool
Beschreibung

Installation

Stofftampon mit Wasserpumpe
Wasserbecken in Vulva-Form
rotes Wasser
Mona Rosa, 2022

Tampons sind praktische Alltagshelfer, die unsere Menstruationsflüssigkeit aufsaugen. Das die allgemein gängige Haltung.

"Tampons" sind aber auch sinnbild für Zyklus-Scham & eine Gesellschaft, die das #natürlichzyklische Betriebssystem von Frauen immer noch in vielen Bereichen ignoriert.

Insebsondere die Tampon-Werbungen aus den 80er Jahren, mit Slogans wie "Jetzt sieht niemand etwas" oder "mit Tampon kannst Du alles genau gleich mitmachen" sugerieren das die Periode etwas eckliges, etwas belastendes ist, etwas das uns aus dem Leben auschliest.

Ist sie das wirklich?
und haben wir überhaupt je einaml einen Umgang damit gelernt, ausser uns eben Tampons in die Vulva zu schieben, damit niemand etwas merkt?
Hatten wir je wirklich Räume, in denen wir unsere Gefühle, Empfindungen und Schmerzen auspacken konnten und adäquate Hilfe bekommen haben, oder leiden wir fast mehr unter Antworten wie "das gehört halt einfach dazu, ein gewisser Schmerz ist normal", "es gibt halt keine Forschung dazu" oder Sätze die unsere Vorfahrinen gehört haben und immer noch als diffuse Gefühle, als transgenerationales Trauma in uns existieren "der Schmerz ist die gerechte Strafe für die Unzucht und die Schamhaftigkeit des Weibes."

Friendly Reminder: der Zyklus ist das Prinzip Leben, wir alle sind entstanden als Folge einer Menstruation, die einen neuen Eisprung ausgelöst hat. Menstruationsschmerzen, sind genau so wie Magenschmerzen, Knieschmerzen oder Zahnschmerzen, ein Zeichen das etwas nicht stimmt. Ist die Menstruation eigentlich nicht einfach ein Reinigungsprozess, quasi eine Art porolytische selbständige Reinigung unseres Körpers?

Im Werk Jet d'eau feminin wird die Funktion des Tampons umgekehrt und kommt nicht in die Vulva, sondern steht phallisch prall und sprudelt aus einer stilisierten Vulva heraus. Dadurch ist er jetzt in unserer aktuellen Gesellschaftsnorm etwas wertvolles, kräftig und potent in seiner Aussage.

Im inneren pumpt eine Wasserpumpe ständig rot gefärbtes Wasser in den Stofftampon und hält ihn damit feucht. Eine Anspielung darauf, das die Menstruationsflüssigkeit grundsätzlich fliessen will. Nämlich heraus aus der Gebärmutter, so wie Urin aus dem Nieren & Blasen-Kreislauf und Stuhl aus den Gedärmen, die wir bis jetzt nicht daran hindern.

Diese natürliche Bewegung stoppen wir im Alltag, in dem wir mit dem Tampon einen Stöppsel setzten.
Pragmatisch, praktisch wertvoll, doch was bedetuet das ganz generell fürs Frau sein? Wo findet der Ausgleich statt? Wo sind dann die Räume in denen wir frei fliessen können/dürfen/sollen/müssen/machen/leben/sind?

Der Tampon ist nicht das Problem, sondern die Bedeutung, die wir im geben.

Dimension
100 x 100 cm